Bizerba Classics

Besonderer Fund in Trient, Italien

Alte Schätzchen aus dem Hause Bizerba muss man nicht suchen, sie finden einen. So wie diese Tischwaage, die zwischen alten Rasenmähern auf einer Öltonne platziert auf ihren neuen Besitzer wartet. Das besondere Fundstück ist unserem Kollegen Massimo Cremonesi auf einem Spaziergang in Trient begegnet.

Zeitlos schöne Technik

Massimo hat berufsbedingt ein Auge für Produkte von Bizerba im alltäglichen Einsatz. Doch dieser Fund hat ihn überrascht. Wie eine stolze Repräsentantin zeitloser Technik hebt eine sorgfältig restaurierte Bizerba Rundkopf-Tischwaage ihr „Haupt“ über eine Ansammlung von Rasenmähern und Werkzeugen eines Gebrauchtwarenhändlers in Trient. Wir kennen die Geschichte nicht, die diese wunderschöne Waage in das Geschäft und in diese ungewöhnliche Gesellschaft geführt hat. Um ein wenig über sie zu erfahren, haben wir uns auf Spurensuche begeben.

Fest steht: Die Tischwaage wurde zwischen 1975 und 1985 gebaut. Entwickelt wurde sie von Wilhelm Kraut Junior gemeinsam mit August Sauter. Der damalige Bizerba Inhaber Wilhelm Kraut gründete 1928 in Italien die erste Auslandsniederlassung unseres Unternehmens, August Sauter Ebingen (ASE) war ein Waagen-Hersteller im Zollernalbkreis und jahrelanges Partnerunternehmen.

In Teilen von Deutschland nach Italien

Doch die Waage gelangte nicht an einem Stück von Deutschland nach Italien, wo es in den 70er- und 80er-Jahren einen riesigen Bedarf an Tischwaagen gab. Wegen nationaler Beschränkungen im damaligen EU-Handel wurden alle nötigen Bauteile nach Mailand gebracht und in einem Werk direkt in der Stadt zu einer hochwertigen und bis heute verlässlichen Tischwaage zusammengesetzt.

Wie diese Waage von Mailand nach Trient kam, und was sie in ihrer 50- bis 60-jährigen Geschichte getragen und gewogen hat, bleibt ihr Geheimnis. Ihre Geschichte aber ist noch nicht zu Ende erzählt. Denn die Waage wurde generalüberholt und steht zum Verkauf. Und trotz ihres Alters ist sie noch immer sehr leistungsfähig: Sie ist geeicht ab einem Mindestgewicht von 100 Gramm und wiegt bis zu 15 Kilogramm. Da wird sich sicher ein Interessent finden – wenn es in der Zwischenzeit nicht schon geschehen ist.

Es hat mich beeindruckt und auch gefreut zu sehen, dass in dieser von Elektronik und Informatik beherrschten Welt immer noch rein mechanische Instrumente aufgearbeitet und angeboten werden.
Massimo Cremonesi
Product & Application Management Industry, Bizerba S.p.A., Italien
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