Hausärzte überwachen bei turnusmäßigen Untersuchungen bestimmte medizinische Werte. Bei Auffälligkeiten empfehlen sie entsprechende Maßnahmen – denn Vorsorge ist besser als Nachsorge, wie es so schön heißt. Bizerba überträgt dieses Prinzip auf Retail-Waagen: SensorHealth gibt Auskunft über die Konstitution des Herzstücks der Waage, der Wägezelle.

Wägezellenzustand unter Kontrolle

Dafür werden verschiedene Parameter abgefragt, die sowohl über den Gewichtssensor selbst ermittelt werden als auch über die in die Wägezelle integrierten Sensoren. Diese messen Temperatur, Neigung und Beschleunigung. Die erfassten Werte bilden verschiedene, potenziell schädliche Einwirkungen ab, etwa statische Überlast, Schläge auf die Wägezelle, Fallsituationen, Temperaturexposition und Unterspannung. Die gemessenen Werte werden mit hinterlegten Referenzwerten abgeglichen. Kommt es zu untypischen Abweichungen, erkennt SensorHealth dies. So lassen sich vorbeugende Schutz- oder Wartungsmaßnahmen einleiten – rechtzeitig, bevor es zu Systemausfällen oder größeren Schäden kommt.

Nicht zuletzt dank der Arbeit des agil arbeitenden Teams "Grundlagenentwicklung Wägetechnologie" ist Bizerba in den vergangenen Jahren einerseits zum gefragten OEM-Hersteller von Wägezellen geworden. Andererseits entwickeln die Balinger mit entsprechenden Partnern auch eigene Lösungen auf Basis der im Haus entwickelten Wägezellen. Dazu gehören etwa Smart Shelves: wiegende Regalsysteme, die die Bestandskontrolle im Retail automatisieren. Aktuell zeigt sich eine rasant steigende Nachfrage – wenig verwunderlich in Zeiten grassierenden Fachkräftemangels.

Automatisierte Bestandskontrolle

Smart Shelves bewachen die Produktbewegungen in den Regalen. Beispiel SB-Backregal: Das System erfasst dank der integrierten Wägezellen in den Regalböden jede Bewegung mit der genauen Position und der Gewichtsveränderung über die gesamte Breite. Möglich wird dies durch einen von Bizerba entwickelten Schwerpunktalgorhitmus. Auf diese Art wird etwa erkannt, dass im zweiten Fach von links, in dem die Brezeln liegen, nur noch fünf Stück übrig sind. Das vernetzte System kann dann automatisiert eine Produktionsanforderung an den Backofen übermitteln und das Personal kann die Brezeln rechtzeitig aufstocken. Das funktioniert im Grundsatz natürlich auch mit verpackten Lebensmitteln und Nonfood-Produkten. Die personalintensive – und oft lückenhafte – Sichtkontrolle der Regalbestände wird damit überflüssig.